Schmerz aufhalten
von Gabriele Wittmann
Die Deutsche Schmerzgesellschaft bietet ein präventives Angebot, um der Chronifizierung von Schmerzen frühzeitig entgegenzuwirken. Nötig ist dafür die Zusammenarbeit mit speziell geschulten Psychologen und Physiotherapeuten. Praktiziert wird der Ansatz im sogenannten »A-IMA«-Projekt. Patienten bekommen hier bereits nach sechs Wochen anhaltender Schmerzen die Möglichkeit einer eingehenden Untersuchung. Das Team stellt dann eine gemeinsame Diagnose und leitet daraus eine leitlinienkonforme Therapieempfehlung ab. Derzeit bieten 14 Zentren das ambulante Konzept an. Geplant ist ein Ausbau auf 25 Zentren, so Professor Winfried Meißner. Bisher sei es allerdings nur Versicherten der Barmer Ersatzkasse möglich, das Angebot wahrzunehmen, weitere Kassen seien aber angefragt. Nach Angaben des Berufsverbands der Ärzte und Psychologischen Psychotherapeuten in der Schmerz- und Palliativmedizin (BVSD) kann derzeit nur jeder zehnte Patient von ambulant tätigen Schmerztherapeuten versorgt werden. Zugleich geht etwa die Hälfte der Schmerztherapeuten in etwa fünf Jahren in den Ruhestand. Die Politik müsse die Schmerzmedizin daher rechtssicher in die Bedarfsplanung aufnehmen, so der BVSD. (gmw)