Melange aus Lebenskunst und Kunstgenuss: Städtetrip durch Wien

von Udo Seelhofer und Sandra Knopp

Jeder Wien-Besuch sollte mit dem Duft von frischem Kaffee in der Nase starten. Darf es eine »Maria Theresia«, ein »Fiaker« oder eine »Mélange« sein? Das sind nur drei von 18 Kaffeevariationen auf der gut sortierten Karte des Café Landmann. Das 1873 eröffnete Café ist mit seinen Thonet-Sesseln aus der Kaiserzeit, historischen Intarsienarbeiten und Spiegeln aus den 1920ern ein idealer Beginn für unsere Tour. Der Haupteingang ist stufenlos, auch ein Rollstuhl-WC ist vorhanden.

Wir nehmen im Wintergarten des denkmalgeschützten Cafés Platz und blicken auf das Burgtheater. Vor den Fenstern ziehen Straßenbahnen, in Wien »Bims« genannt, vorbei. Das Ringstraßen-Café ist ein beliebter Treffpunkt von Geschäftsleuten und Touristen, die eine »Mélange« genießen: Für Wiens bekannteste Kaffeespezialität wird Espresso mit heißer geschäumter Milch aufgegossen, die Haube aus Milchschaum ist die Krönung.

Wiener Wohnzimmer

Die Mélange (franz. Mischung) ist auch ein gutes Sinnbild für das Museumsquartier, Wien (MQ) ein Kulturareal, das Tradition und Moderne miteinander verbindet. Vom Café Landtmann ist es in 20 Minuten zu erreichen. Wir rollen am Ring entlang, vorbei an Burgtheater, Rathaus und Parlament bis zum Naturhistorischen und Kunsthistorischen Museum. Das 2001 eröffnete Museumsquartier vereint mehr als 60 kulturelle Einrichtungen, Shops und Lokale und ist ein beliebter Freizeittreffpunkt.

Die historischen Gebäude mit gelbem Verputz und rötlich schimmernden Dächern stammen aus dem 18. Jahrhundert. Einst waren hier die kaiserlichen Hofstallungen untergebracht. Im Zuge der Revitalisierung Anfang der 2000er Jahre kamen moderne Neubauten hinzu: das Leopold-Museum mit der weltweit größten Egon-Schiele-Sammlung, das Museum moderner Kunst (Mumok) sowie die Kunsthalle. Lifte, barrierefreie WCs und Treppenlifte wurden in die historische Substanz integriert. Jetzt wollen wir hoch hinaus: Zwei Lifte führen – gratis – auf die Aussichtsplattform »Libelle« am Dach des Leopold-Museums. Ein weiterer Lift führt zum Rooftop-Café und zu den Panoramafenstern. Wir genießen den Blick über die Wiener Innenstadt bis zu den Hausbergen.

Auf zum Steffl

Nach diesem Ausblick machen wir uns auf den Weg zum Stephansdom, von vielen Wienern liebevoll »Steffl« genannt. Aufgrund von Bauarbeiten ist die U-Bahn-Station »Museumsquartier« gesperrt, wir fahren von der nahegelegenen U3-Station »Volkstheater« zwei Stationen zum Stephansplatz. Vor dem »Riesentor«, dem Haupteingang des Doms, erwartet uns die staatlich geprüfte Fremdenführerin Helga Fülöp. Sie zeigt Rollstuhlfahrern gerne ihre Heimatstadt. Mit dem Bau der Stephanskirche wurde 1137 begonnen. Seine heutige Form erhielt der gotische Dom im 14. Jahrhundert. Fülop führt uns durch das stufenlose Portal und hält die zwei hölzernen Schwingtüren auf. 19 Baumeister wirkten am Bau des Doms mit vier Türmen, fünf Toren und 22 Glocken mit. Highlights wie der »Wiener Neustädter Altar« liegen ebenerdig. Mit dem Rollstuhl leider nicht erreichbar sind die Katakomben, der Domschatz und der Südturm.

Zum 68 Meter hohen, unvollendeten Nordturm führt der »Aufzug zur Pummerin«. Der relativ enge Fahrstuhl (Türbreite: 65 Zentimeter) wird von Mitarbeitern bedient. Rollstuhlfahrer fahren gratis hinauf und werden mit einem Blick auf die Pummerin, die berühmteste Glocke Österreichs, belohnt. »In der Innenstadt hat sich für Rollstuhlfahrer einiges zum Guten verändert«, erklärt uns Helga Fülop. So seien viele Plätze mit Natursteinplatten gepflastert und Randsteinkanten abgeflacht worden. Ein gutes Beispiel ist der 2017 generalsanierte Stephans- platz und die angrenzende Rotenturmstraße.

Auf acht Rädern durch Wien

Vor dem Dom stehen zahlreiche Fiaker, so heißt im Wienerischen die Pferdekutsche samt Kutscher. Seit mehr als 20 Jahren kutschiert die »Fiaker Susi« ihre Gäste zu den bekanntesten Wiener Sehenswürdigkeiten, seit 2017 auch in einem rollstuhlgerechten Wagen: Zwei ausklappbare Schienen führen ins Wageninnere, die breiten Türen erleichtern den Einstieg. »Die hochklappbaren Sitzbänke lassen Platz zum Manövrieren«, erklärt Susanne Tummer.

Der adaptierte Fiaker eignet sich für manuelle Rollstühle bis zu 68 cm Breite mit einem Höchstgewicht von 150 Kilo. Bis zu drei Personen können mitfahren. Der Fiaker sollte mehrere Tage im Voraus gebucht werden. Eine einstündige Kutschenrundfahrt kostet ungefähr 130 Euro.

Fiaker-Unternehmen »Susi« (Susanne Trummer):
Mobil: +43 699 106 029 35
Ausschließlich gegen Vorbestellung! Zustieg, Route und Fahrzeit nach Absprache

Kunst-Eldorado Albertina

Wir bleiben in der Innenstadt und rollen vom Stephansplatz über die Kärntnerstraße, eine Wiener Einkaufsstraße, bis zum Hotel Sacher, bekannt für seine Schokoladentorte nach Geheimrezept. Gegenüber bestaunen wir die Staatsoper. Dann wenden wir uns der Albertina zu, die auf einer ehemaligen Wiener Verteidigungsanlage thront. Mit dem Lift geht es zum Haupteingang dieses bekannten Kunstmuseums, das bedeutende Grafiken und Gemälde beheimatet – darunter Werke von Dürer (u.a. der »Hase«), Picasso, Monet und Chagall.

Alle Ebenen sind mit Aufzug oder Plattformliften erreichbar. Auch die 2008 wieder eröffneten, kostbar ausgestatteten Prunkräume sind einen Besuch wert. Diese bewohnte einst die Lieblingstochter der Kaiserin Maria Theresia, Erzherzogin Marie-Christine, mit ihrem Mann Albert von Sachsen-Teschen. Seine Kunstsammlung legte den Grundstein für die heutige Albertina.

Ruhen und dirigieren

Wir gönnen uns eine Ruhepause im benachbarten Burggarten. Wien ist mit seinen fast 1000 Parks eine grüne Stadt. Der Burggarten im englischen Stil war einst kaiserlicher Privatgarten und ist erst seit dem Ende der Monarchie allgemein zugänglich. Wir kommen über die asphaltierten Wege gut voran, rasten am Ende an einem Denkmal für Wolfgang Amadeus Mozart. In Wien verbrachte der gebürtige Salzburger seine schöpferisch erfolgreichsten Jahre. Auch Joseph Haydn, Ludwig van Beethoven, Franz Schubert sowie der Walzerkönig Johann Strauß und seine Erben sorgten mit ihren Werken für den Ruf Wiens als Weltstadt der Musik.

Auf den Spuren einiger dieser großen Meister wandeln Besucher im »Haus der Musik« in der Nähe des Schwarzenbergplatzes. Täglich ist das interaktive Klangmuseum von 10 bis 22 Uhr geöffnet. Wir rollen durch das stufenlose Foyer, wo uns eine Büste von Beethoven begrüßt. Die vier Ausstellungsebenen sind mit zwei Liften erreichbar.

Ein Highlight ist es, selbst per Videoinstallation die Wiener Philharmoniker zu dirigieren. Ein barrierefreies WC (Türbreite: 89 cm) befindet sich im überdachten Innenhof, leider können wir es nicht selbst mit Euroschlüssel öffnen; die Mitarbeiter sperren es gerne auf.

RESTAURANTS

Stelze im Prater

Nur eine kurze Spazierfahrt von etwa 900 Metern vom Riesenrad entfernt befindet sich das Restaurant »Luftburg«. Empfehlenswert ist dort die Stelze, am besten mit einem kühlen Bier. Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema in der Luftburg: Sie ist das größte biozertifizierte Restaurant der Welt. Ab März gibt es zwei barrierefreie Toiletten, eine davon für den Außenbereich. Die Tische für die insgesamt 1200 Plätze der Luftburg sind alle mit dem Rollstuhl erreichbar. Im Prater selbst ist eine Fahrt mit dem berühmten Riesenrad übrigens problemlos möglich: Die Gondeln sind barrierefrei.

www.Kolarik.at/luftburg

Traditionelle Küche

Bei einem Besuch in Wien darf natürlich ein traditionelles Wiener Gasthaus nicht fehlen. Der Pfarrwirt in Wien-Heiligenstadt ist das älteste der Stadt, die Geschichte des Hauses geht bis ins Jahr 1180 zurück. Die historischen Räumlichkeiten wurden so adaptiert, dass sie auch für Rollstuhlfahrer gut nutzbar sind. Im Gartenbereich können wir entspannt im Freien essen, allerdings sind einige der Tische aufgrund des Kieses nicht optimal zu erreichen. Die Weine stammen aus hauseigenen Weingütern. Besonders beliebt sind bei den Gästen die geröstete Kalbsleber, das klassische Wiener Schnitzel und das Gulasch«, sagt Geschäftsführer Clemens Keller. »Da hätten wir einen Aufstand bei den Gästen, wenn wir das von der Karte nähmen«, ergänzt er lachend. Der Pfarrwirt stehe in der Tradition von Heiligenstadt, das früher ein kleiner Vorort von Wien war: »Wir sehen uns bewusst als Dorfwirtshaus.«

www.pfarrwirt.com

Casual & Niveauvoll

Gehobene Gastronomie in lässigem Ambiente bietet das Haubenlokal »Heuer« am Karlsplatz. Andreas Wiesmüller, Geschäftsführer des mit drei Gault Milliaut Hauben ausgezeichneten Lokals, erklärt, dass er zwar Wert auf Qualität lege, nicht aber auf die manchmal versnobte Atmosphäre eines solchen Lokals: »Die Menschen sollen so kommen, wie sie sind.« Ein Vier-Gänge-Menü kostet 59 Euro, für sechs Gänge werden 89 Euro bezahlt. Empfehlenswert sind außerdem die »Shrubs«. Das sind auf Essig basierende Limonaden in verschiedenen, fruchtigen Geschmacksrichtungen, die sich als Erfrischung an einem heißen Sommertag eignen.

www.heuer-amkarlsplatz.com

Kaiserliches Wien

Am Tag zwei unseres Aufenthaltes spazieren wir durch das kaiserliche Wien und begeben uns auf die Spuren von Maria Theresia, Franz-Joseph und Sisi. Wir sehen, wo sie lebten, liebten, regierten und starben. Vom Burgtheatertor des Volksgartens pilgern wir zum Kaiserin Elisabeth-Denkmal.

Die Kaiserin thront auf einem Stufenpodest. Ihre Statue aus weißem, italienischem Marmor ist von viel Grün umgeben und liegt ein wenig versteckt am Rande des Volksgartens. Das entsprach auch der Persönlichkeit dieser Herrscherin, die sich im Laufe ihrer Regentschaft zunehmend zurückzog. Im Sommer liegt im Parkareal ein besonderer Duft in der Luft: Im Rosengarten blühen mehr als 3 000 Sträucher aus 400 Rosensorten. Ein beliebtes Fotomotiv ist hier der weiße Theseus-Tempel, ein Nachbau des Athener Hephaistos-Tempels, der im Sommer über eine Rampe erreichbar ist.

Gewachsener Palastkomplex

Wir verlassen den Volksgarten und gelangen auf den Heldenplatz. Von hier aus bietet sich ein guter Blick auf die Hofburg. Über Jahrhunderte hinweg wurde das Habsburger-Reich von hier aus regiert. Die Ursprünge der Hofburg gehen auf das 13. Jahrhundert zurück. Die Anlage wurde stetig ausgebaut. Der Palastkomplex ist heute Sitz des Bundespräsidenten, der Nationalbibliothek, eines Konferenzzentrums, der Schatzkammer, der spanischen Hofreitschule und zahlreicher Museen. Unter der Kuppel des Michaeler-Trakts befindet sich der Eingang zum Sisi-Museum, den Kaiserappartements und der Silberkammer. Per Lift, der vom Museumspersonal bedient wird, gelangen wir in die Ausstellungsräume im Obergeschoss. Hier verraten über 300 persönliche Gegenstände, von Schirmen, Fächern, Schönheitsrezepten bis zur Haushaltsapotheke, wie Kaiserin Elisabeth »wirklich« lebte. Eines sei verraten: Süßigkeiten konnte auch sie nicht widerstehen. Direkt an das Museum schließen die kaiserlichen Appartements an. Wir sehen Kaiser Franz-Josephs Eisenbett, seinen Schreibtisch und das Turn-und-Toilettzimmer Ihrer Majestät, mit Sprossenwand und Ringen.

Prunksaal des Wissens

Ein architektonisches Highlight ist die Nationalbibliothek am Josefsplatz. Leider müssen Besucher im Rollstuhl zuerst das »Rumpelpflaster« bis zum Eingang überwinden. Auf der linken Seite des Platzes, wo sich der Eingang zur Augustinerkirche befindet – der Hochzeitskirche von Franz-Joseph und Sisi – ist das Pflaster aber etwas ebener. Danach fahren wir mit dem langsamen Aufzug nach oben.

Schon der erste Blick in den Prunksaal entschädigt für die ungewollte Rüttelmassage: Wir rollen über den Marmorboden und blicken auf die dunklen, hölzernen Regale, in denen rund 200 000 Werke ruhen. Beeindruckend ist die 30 Meter hohe, ovale Kuppel mit einem Fresko, das die »Gottwerdung« Kaiser Karls VI. zeigt. Der Vater von Kaiserin Maria Theresia ließ die größte barocke Bibliothek Europas Anfang des 18. Jahrhunderts erbauen. Als steinernes Abbild begrüßt er die Besucher.

Kapuzinergruft

Kaiser Karl VI. ruht, wie rund 150 andere Habsburger, in der Kapuzinergruft unweit der Hofburg am Neuen Markt. Uns hat überrascht, dass diese Gruft, die Anfang des 17. Jahrhunderts erbaut wurde, weitgehend barrierefrei zu erkunden ist, inklusive Rollstuhl-WC. Mit einem Lift (Türbreite: 90 cm) geht es hinab. Auch hier gibt es einen gut befahrbaren Marmorboden. Besonders prächtig ist der barocke Prunksarkophag von Kaiserin Maria Theresia und ihrem Mann Franz Stephan, äußerst schlicht hingegen der Kupfersarg ihres Sohnes Joseph II., des Reformkaisers.

Kaiserliche Residenz

Bei einer Wien-Reise darf ein Besuch im Schloss Schönbrunn nicht fehlen. Vom Karlsplatz ist die Schlossanlage mit Park nur sechs U-Bahnstationen entfernt. Das ursprüngliche Jagdschloss aus dem 17. Jahrhundert wurde von Kaiserin Maria Theresia zur Sommerresidenz ausgebaut. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde Schön- brunn von Franz-Joseph, der hier geboren und gestorben ist, ganzjährig bewohnt.

Die Schlosstour an sich ist barrierefrei. Den Aufzug bedienen Mitarbeiter des Audioguide-Standes. Im Schloss ist der Teppichboden zwar nicht ganz optimal, aber die Schauräume liegen auf einer Ebene. Am Ende der Tour entsperren Mitarbeiter des Souvenirbereichs den Lift, was manchmal mit einer kurzen Wartezeit verbunden ist. Einen Besuch wert ist auch der Tiergarten Schönbrunn, der älteste Zoo Europas, der mit seinen asphaltierten Wegen gut befahrbar ist.

ÜBERNACHTEN

JUFA Hotel Wien City

Wer das JUFA Hotel im 11. Bezirk sieht, dem fallen sofort die bunten Fensterläden auf, die dem Gebäude etwas Farbe verleihen. Im Foyer hat man den Eindruck, in einem kleinen Innenhof zu stehen: Die Wände mit den Fenstern sehen aus wie Häuserfassaden, eine Lounge und ein Café laden zum Verweilen ein und auf den Sitzgelegenheiten im Zentrum können die Gäste sich von den Strapazen der Anreise erholen. Die gläserne Überdachung vermittelt beinahe den Eindruck, dass man sich unter freiem Himmel befindet.

Alles ist völlig stufenlos, ein Teil der Rezeption mit dem Rollstuhl unterfahrbar. Von den insgesamt 155 Zimmern sind zehn barrierefrei, genauso wie alle öffentlichen Bereiche des Hotels. Die etwa 23qm großen Zimmer verfügen über ein Doppelbett, das bei Bedarf in zwei Einzelbetten umgewandelt werden kann; die Haken an der Garderobe sind in verschiedenen Höhen angebracht. Die Zimmer wurden vom ÖZIV getestet, dem Bundesverband für Menschen mit Behinderung. Bad und Toilette sind in einem Raum, der Duschsitz ist fix montiert, ebenso wie der Haltegriff neben dem WC.

Bei der Reservierung des Zimmers können wir angeben, ob wir diesen Griff lieber rechts oder links hätten und bekommen dann nach Verfügbarkeit ein entsprechendes Zimmer. Sollte jemand zum Beispiel einen Hebelift oder ähn- liches benötigen, ist es für Gäste möglich, dies bei entsprechender Vorankündigung bei einer Firma zu bestellen und ins Zimmer bringen zu lassen. Das Frühstück gibt es als Buffet, die Küche erfüllt gerne Wünsche wie das Durchpassieren des Essens. Drei der barrierefreien Zimmer haben eine Verbindungstür zu anderen Zimmern für Begleitpersonen. Eingangstür und die Tür zum Bad haben eine Breite von 85 cm, die Aufzugstür 90 cm. Eine Übernachtung in- klusive Frühstück ist buchbar ab 90 Euro.

JUFA Hotel Wien City
Mautner-Markhof-Gasse 15, 1110 Wien
Telefon: +43 57 083 700
Wien@jufahotels.com

Parkhotel Schönbrunn

Kaiserliches Flair bietet das Parkhotel Schönbrunn. Weniger als 300 Meter von der U-Bahn- station Hietzing entfernt und direkt gegenüber vom Park des berühmten Schlosses befindet sich das ehemalige Gästehaus Kaiser Franz Josefs von Habsburg. »Hier wohnten die Gäste, die einen Termin für eine Audienz hatten«, erklärt Hoteldirektor Sebastian Siegfried.

Der barrierefreie Eingang befindet sich neben dem Haupteingang und ist problemlos nutzbar. Die Möblierung in der Lobby erinnert an jene Zeiten, als sich dort die High Society der KuK-Monarchie ein Stelldichein gab. Sieben der 302 Zimmer sind gänzlich barrierefrei, bei den anderen kommt es auf den Grad der Mobilitätseinschränkung an. Die barrierefreien Zimmer haben eine eigene Terrasse mit Blick auf den Hotelgarten. Die Toiletten im Zimmer verfügen über herunterklappbare Haltegriffe auf beiden Seiten, ein frei platzierbarer Sitz für die Dusche ist ebenfalls vorhanden. Die Türen sind alle exakt 90 cm breit.

Der hoteleigene Ballsaal ist wie das gesamte Hotel barrierefrei, die Tanzfläche ist über insgesamt drei Rampen an verschiedenen Stellen erreichbar. Vor der Pandemie gab es dort ein bis zwei Veranstaltungen pro Woche, von der privaten Hochzeit bis zum Konzernmeeting. Das Parkhotel Schönbrunn legt Wert auf eine Verbindung von Tradition und Moderne. »Wir bieten hier einen gewissen Grad an Luxus, den sich Städtereisende oft wünschen«, so Siegfried. Mit der U-Bahn ist die Innenstadt innerhalb von 15 Minuten erreichbar, in der hauseigenen Tiefgarage gibt es auch Parkplätze für Menschen mit Behinderung.

Austria Trend Parkhotel Schönbrunn
Hietzinger Hauptstr. 10–14, 1130 Wien
Telefon: +43 (1) 87 804 603

Reservierung.parkhotel.schoenbrunn@ austria-trend.at

Hotel Zeitgeist

Direkt neben dem Wiener Hauptbahnhof befindet sich das Hotel Zeitgeist. Das junge, moderne Hotel lege großen Wert auf Barrierefreiheit, betont Geschäftsführer Andreas Purtscher. Von 254 Zimmern sind zehn barrierefrei benutzbar. Die Betten sind höhenverstellbar, Lichtschalter und Steckdosen wurden niedriger angebracht, damit sie leicht erreichbar sind. Bei der Garderobe gibt es zwei Stangen in unterschiedlichen Höhen. Im Kleiderkasten ist das Gestänge höhenverstellbar. Das gilt auch für das Bett, wobei darum gebeten wird, die gewünschte Höhe vorab anzugeben.

Das Bad hat links und rechts neben der Toilette herunterklappbare Haltegriffe, ein frei positionierbarer Duschsitz ist ebenfalls vorhanden. Die Dusche ist stufenlos einfahrbar, lediglich einen Duschvorhang gibt es nicht. Die Tür zum Bad ist 90 cm breit, die Eingangstür 100 cm.

Der hoteleigene Sauna- und Wellnessbereich ist ebenfalls barrierefrei, nur die Tür zur Infrarotkammer ist mit 76 cm etwas schmal. Das Restaurant ist nicht nur für Hotelgäste geöffnet. Die 23 qm großen Zimmer kosten inklusive Frühstück pro Nacht ab 70 Euro. Der Aufzug im Erdgeschoss hat eine Breite von 90 cm.

Zeitgeist Vienna
Sonnwendgasse 15, 1100 Wien
Tel. +43 190 265 888
booking@zeitgeist-vienna.com

Fazit

Wien hat in den letzten Jahren einiges in Barrierefreiheit investiert, vor allem in der Innenstadt wurden der Belag ausgebessert und die Gehsteigkanten abgeflacht. Obwohl viele denkmalgeschützte Gebäude in der Stadt stehen, sind diese über Rampen und Lifte weitgehend erreichbar. Die berühmte Wiener Küche und die angenehme Kaffeehauskultur sorgen für leibliches Wohl, und wer Entspannung sucht, kann diese in den fast tausend Parks finden. Kurzum: Die Stadt lohnt sich auf jeden Fall für einen Städtetrip.

Die Wiener Linien sind für Rollstuhlfahrer grundsätzlich gut zu benutzen. Die App »WienMobil« zeigt Baustellen an oder Lifte, die gerade außer Betrieb sind. Kostenloser Download unter:

www.wienerlinien.at/wienmobil-app

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