Leben an der Elbe: Durch das grüne Magdeburg zum ältesten gotischen Dom Deutschlands

von Margarethe Quaas

Die gute Lage brachte ihr Ansehen und Reichtum, jedoch mit dem 30-jährigen Krieg und den Bombardierungen 1945 auch die nahezu vollständige Zerstörung. Heute begreift Magdeburg das als Chance für die Zukunft. Das beweisen die neuen Plätze, die für Menschen mit Behinderung umgebaut werden. Bei den Erdarbeiten kommen immer wieder archäologische und stadtgeschichtliche Schätze ans Licht. Sie werden zur Schau gestellt und bereichern das Stadtbild.

Magdeburg stellt sich der baulichen Erneuerung, das spüren wir bereits bei der Ankunft am Bahnhof. Die Aufzüge sind im Umbau, deshalb nehmen wir den Seitenausgang zum Kölner Platz. Auf dem Weg passieren wir eine barrierefreie Sanitäranlagen, die auch eine mit Euroschlüssel zugängliche behindertenfreundliche Toilette bieten. Der Innenraum hat einen Wendekreis von 150 cm, beidseitig sind Haltegriffe angebracht.

Das Maritim Hotel

Es ist ruhig in der Stadt, nur die Gleise der Straßenbahnen quietschen, wenn eine Bahn kommt. Durch die Seitenstraße »Am Alten Theater« gelangen wir direkt zum Maritim Hotel. Wir überqueren die breite Otto-von-Guericke-Straße, die Bordsteine sind abgesenkt. Wer mit dem Auto ankommt, kann direkt im Untergeschoss der Tiefgarage des Maritim parken. Ein Lift mit einer Türbreite von 110 cm und 155 x 140 cm Innenraum bringt uns zur Rezeption oder den Zimmern. Das erste Betreten des Hotels ist beeindruckend. Vor uns öffnet sich die imposante 32 Meter hohe Vorhalle und lässt uns kurz staunen.

Vier barrierefreie Zimmer bietet das Maritim Hotel. Stets ist es ein Einzelzimmer mit einem Durchgang zu einem Doppelzimmer. Die Räume sind mit Laminat ausgelegt, hell und freundlich eingerichtet. Beim Eintreten ertönt leise Musik und ein Wasserkocher mit verschiedenen Teesorten steht bereit. Im barrierefreien Bad findet sich ein ein 87 cm hohes unterfahrbares Waschbecken mit kippbarem Spiegel. Beide Haltegriffe an der Toilette sind hochklappbar und auch im Abstand zur Toilette einstellbar. Der Abstand zur linken Seite ist nur 58 cm breit, rechts ist viel Platz durch die angrenzende Dusche. Diese Dusche, welche durch einen Vorhang abgetrennt ist, nimmt die komplette rechte Seite des Badezimmers ein. Darin befindet sich ein verstellbarer Duschsitz.

Jetzt heißt es Füße hochlegen oder schon eine kleine Runde drehen. Zum Aussichtspunkt am Elbufer beispielsweise. An der kurzen Strecke von 15 Minuten liegen bereits zwei Sehenswürdigkeiten: die quirlig bunte Grüne Zitadelle, gestaltet von dem Künstler Friedensreich Hundertwasser, und der imposante Dom St. Mauritius und St. Katharina, die wir auf unserer Tour näher anschauen werden. Auf diesem kurzen Weg bemerken wir die verschiedenen Straßenbeläge. Vor allem in der Nähe des Doms muss an mancher Stelle über kleinere und größere Pflastersteine gefahren werden, die jedoch abgeschliffen sind.

Wir erreichen den Steg, der leicht über das Wasser ragt, und genießen den weiten Blick auf die breite Elbe und die gegenüberliegende Grüne Insel. Im Sommer, wenn der Wasserstand niedrig ist, kommt hier der »Domfelsen« zum Vorschein, der die Kathedrale trägt. Er wird auch Hungerfelsen genannt, denn wenig Regen bedeutete einst und weniger Schifffahrt. Nicht hungern müssen wir dagegen am langen Frühstücksbuffet vom Maritim Hotel aus. Frisches Obst, Gemüse, verschiedene Müslisorten, auch frisch gebratener Speck und sogar warmes Essen warteten auf uns im großzügigen Frühstücksraum.

Intercity Hotel

Besonders verkehrsgünstig gelegen ist das Intercity Hotel am Bahnhof. Ein eigener Parkplatz kostet am Tag 13 Euro. Über einen geräumigen Lift mit 150 cm Wendekreis und einen langen Flur mit Teppich gelangen wir zu dem einzigen barrierearmen Zimmer des Hotels. Das großzügige, helle Doppelzimmer mit Blick auf den Bahnhofsvorplatz ist mit Teppich ausgelegt. Die Einrichtung ist schlicht, aber zweckmäßig. Auch ein Ganzkörperspiegel ist vorhanden. Im Badezimmer ist ein Wendekreis von 150 cm möglich.

Die offene Dusche ist mit einem Vorhang abgetrennt und verfügt über einen festen Duschsitz. Rechts der Toilette ist ein klappbarer Haltegriff angebracht, der Abstand zur Wand ist durch die anschließende Dusche weiträumig. Links der Toilette ist ein fester Haltegriff, da dahinter direkt die Wand anschließt. Das Waschbecken ist mit 84 cm unterfahrbar, der Spiegel kippbar. Im Hotel können wir uns ein kleines Lunchpaket packen. Mit Joghurt, Saft, Ei, Sandwich, Obst und Kaffee befüllen wir unsere Tüte, um gestärkt in den Tag zu starten.

Dorint Herrenkrug Parkhotel

Eine weitere besonders schicke Übernachtungsmöglichkeit bietet das Herrenkrug Parkhotel Magdeburg. Wie der Name schon sagt, liegt das Hotel etwa 4 km vom Zentrum entfernt im Grünen. Hier steht Erholung und Entspannung im Fokus. Der große Spa- und Wellnessbereich hat Saunen und Pool, die jedoch keine zusätzlichen Haltegriffe vorweisen. Der Zugang zum meterhohen Speisesaal mit Holzfachwerk ist mit Rollstuhl über den Park barrierefrei möglich.

Über einen Lift erreichen wir das einzige barrierefreie Doppelzimmer. Ein breiter Flur mit Teppich führt zum Badezimmer. Die Dusche mit Vorhang ist 130 cm breit und hat einen Duschsitz. Ihr gegenüber ist die Toilette, die rechts einen festen und links einen klappbaren Haltegriff hat. Der Platz auf der linken Seite ist über einen Meter breit. Es ist auch ein Bidet mit klappbarem Haltegriff vorhanden.

Eine Runde im Domviertel

Unsere kleine Tour beginnt vor der Rampe zum Kulturhistorischen Museum. Die nächsten Stationen sind schon in Sichtweite: Wenn wir den Blick nach links wenden, sehen wir das Ottonianum und dahinter den aufragenden Dom. Im Gebäude hat man die Qual der Wahl: Kulturhistorie oder Naturkunde. Wer beide Ausstellungen sehen will, sollte viel Zeit einplanen. Der Lift mit 90 cm Türbreite und einem Innenraum von 140 cm x 110 cm bringt uns zu den Ausstellungsräumen. Und zu der barrierefreien Toilette, die über beidseitig kippbare Haltegriffe verfügt. Links von der Toilette sind 85 cm Platz, rechts 95 cm. Der Spiegel ist kippbar und das 79 cm hohe Waschbecken unterfahrbar.

Breite Flure mit ebenem Boden führen uns durch die Räume der Dauerausstellung. Zwischen bemalten antiken Vasen, mittelalterlichen Wandteppichen und italienischer Malerei bewegen wir uns durch die Kulturgeschichte. Entlang einer Reihe griechischer Statuen gelangen wir auf den Balkon des Kaiser-Otto-Saals. Von hier aus sehen wir den berühmten »Magdeburger Reiter«. Viele Meinungen gehen davon aus, dass hier Kaiser Otto l. zu sehen ist, der auch Stadtherr war. Als Sinnbild der städtischen Freiheit ist ist das Standbild ein erstrangiges Werk der europäischen Kunstgeschichte und ein Wahrzeichen Magdeburgs. Im naturkundlichen Museumsbereich erwarten uns unter anderem beeindruckende Modelle von Flora und Fauna. Dieser Teil ist besonders für Kinder lehr- und erlebnisreich. Hier verbergen sich unbeliebte Haustiere wie Vorratsschädlinge in Schubläden und heimische Vogelstimmen lassen junge und alte Besucher aufhorchen.

Alte Geschichte modern vermittelt

Dass Altes die Grundlage für Neues schafft, beweisen die vielen archäologischen Funde im und am Magdeburger Dom. Sie gaben Anlass, das Dommuseum Ottonianum zu eröffnen. Eine altertümliche Ausstellungtechnik ist hier nicht zu finden, ganz im Gegenteil wurde die multimediale Ausstellung für Besucher im Rollstuhl mitgedacht. Niedrige Videobildschirme, Vitrinen und nach unten gerichtete Schauvisiere geben Einblick in die Domgeschichte. Und ein witziges Andenken kann der Besucher auch mitnehmen: Mittels Beamer wird das eigene Gesicht in ein mittelalterliches Putzritzgemälde projiziert und die Fotomontage per E-Mail versendet.

Das Ottonianum ist mittels Rampe befahrbar. Im Eingangsbereich befindet sich auch eine Tourist Information. Hier lassen sich unter anderem Tickets für die Stadtrundfahrten erwerben. Der Eintritt für das Museum beträgt für Erwachsene 7,50 Euro, Begleitpersonen von schwerbehinderten Personen haben freien Eintritt. Wenn das Café wieder eröffnet ist, lassen sich die vielfältigen Eindrücke des Museums bei Kaffee und Kuchen angenehm verarbeiten. Im Eingangsbereich finden wir die barrierefreie Toilette. Der Raum hat einen Wendekreis von 150 cm, an der Toilette sind beidseitig kippbare Haltegriffe installiert. Der Abstand rechts der Toilette ist über einen Meter breit, der Abstand links bis zum Waschbecken ist 89 cm, wobei der Händetrockner sich dazwischen befindet und 25 cm von der Wand absteht. Der Spiegel über dem 83 cm hohen Waschbecken lässt sich kippen.

Die gotische Kathedrale

Auf unseren Wegen konnten wir schon einen Blick auf die zwei Spitzen des Magdeburger Doms erhaschen. Vor 800 Jahren begründete Kaiser Otto den ersten gotischen Dom Deutschlands. Der riesige Domplatz eröffnet einen freien Blick auf die bis zu 100 Meter hohe gotische Kathedrale. Bei der Erneuerung des Platzes wurde an einen durchgehenden Weg mit abgeschliffenem Pflaster gedacht. Durch eine schwere Seitentür gelangen wir über eine Rampe in den beeindruckenden Innenraum. Ungewöhnlich hell und schmucklos ragen die Sandsteinwände in 32 Meter in die Höhe. In diesen kühlen Gemäuern bewegen wir uns auf ebenem Boden, während im Hintergrund leise Orgeltöne erklingen.

Wir umrunden den breiten Chorumgang und gelangen zu einer weiteren Tür, die uns über den Kreuzgang zu den Toiletten führt. Durch die gotischen Spitzbögen fällt strahlendes Licht weich in den Gang. Hier am Garten lässt sich kurz innehalten. Mit einem Lift, der eine Türbreite von 90 cm und einen Innenbereich von 110 cm mal 130 cm hat, geht es in die unterirdischen Gemäuer des Doms, die gut ausgebaut und neu saniert wurden. Durch eine 93 cm breite Tür erreichen wir die barrierefreie Toilette. Im Innenraum ist ein Wendekreis von 150 cm möglich. Der Abstand zwischen Toilette und Wand ist an beiden Seiten großzügig. Beidseitig sind klappbare Haltegriffe angebracht.

Ein bunter Imbiss

Nach so viel sehenswerter Vergangenheit knurrt uns gegenwärtig der Magen. Über den Domplatz erreichen wir in 700 Metern Entfernung ein farbenfrohes Highlight der Stadt und eines der letzten Projekte des Künstlers Friedensreich Hundertwasser: die Grüne Zitadelle. Durch die geschwungenen Gänge gelangen wir zu den ebenerdigen Geschäften im Innenhof. Hier fließen die Farben, schwingen die Formen. Der Boden wölbt sich organisch auf. An der Seite führt uns ein ebener Weg zu Naturata. Dort finden wir ein gesundes und sättigendes Mittagessen: Gemüseburger mit Kartoffelbrei, Erbsen und Soße. Zum Dessert gibt es einen wärmenden Milchkaffee und einen leckeren Pekannuss-Brownie als Energiespender.

In den geschwungenen Gängen des Hundertwasser-Bauwerkes befindet sich auch eine barrierefreie Toilette, die mit einem Euro-Schlüssel benutzt werden kann. Über eine 2 cm hohe Schwelle muss der Besucher durch die 92 cm breite Tür fahren. An beiden Seiten der Toilette sind klappbare Haltegriffe angebracht. Der Abstand links zur Wand beträgt 85 cm, rechts mehr als 90 cm. Die Grüne Zitadelle ist auch der Ort, wo wir unser Abendessen genießen. Das Restaurant Hyaku Mizu serviert asiatische Küche und ist ebenerdig befahrbar. Der Innenraum der barrie- refreien Toilette hat einen Wendekreis von 150 cm. Die Toilette hat links einen festen Haltegriff, rechts einen kippbaren. Der Abstand rechts zur Wand beträgt 110 cm. Wir bestellen das saisonale Teriyaki-Gemüse mit Tofu und Reis. Frische Pilze, Möhren und Edamame in würzig-fruchtiger Sauce sorgen für einen einen leckeren Ausklang des Abends.

Auf dem Elbradweg in die Natur

Unsere Tour ans Wasser beginnt an der Grünen Zitadelle. Entlang des schönen und eben gepflasterten Erhard-Hübener-Platzes gelangen wir zu einer der bedeutendsten romanischen Klosteranlage Deutschlands. Die Anlage schließt das Kunstmuseum Kloster Unser Lieben Frauen ein. Auch hier wurde das Gebäude aufwändig restauriert. Die hellen Außenmauern leuchten einladend in der Sonne. Am Gouvernementsberg geht es etwas bergab zum Elbufer. Wem der Grad zu steil ist, der kann die Tour auch am Aussichtspunkt an der Elbe beginnen. Dort gibt es eine Rampe zum Elbufer mit etwa 4 Grad Neigung.

Magdeburg galt rund 200 Jahre lang als stärkste Festung Preußens. Die hohen Mauern mit Wehrtürmen begleiten uns nun entlang der Elbe. Auf dem ebenen Asphalt kreuzen Passanten und Fahrradfahrer die Wege, es ist eine kleine Strecke des Elbe-Radweges. Auf dem Weg fällt uns die gute Beschilderung der öffentlichen Toiletten mit Streckenangabe auf. Im Domviertel ist eine hohe Dichte an barrierefreien Toiletten gegeben. 2010 beteiligte sich Magdeburg an der Internationalen Bauausstellung mit dem Thema »Leben an und mit der Elbe«. Dabei wollte sich die Stadt baulich und »mental« wieder ihrem Fluss nähern. Bis zu diesem Zeitpunkt war das Ufer an dieser Stelle unserer Tour kaum zugänglich. Nun sind Restaurants in ehemaligen Bahngebäuden, eine moderne Siedlung und der gut ausgebaute Weg an der Elbe für Gäste und Einwohner entstanden – Orte, an denen man dem fließenden Gewässer und der Natur nahe sein kann.

Eine Flussüberquerung zur Grünen Insel ist auf der Sternbrücke möglich, nur 500 Meter weiter. Vor der Überquerung liegt der schöne und gepflegte Klosterbergegarten vor uns. Weite, geschwungene Wege aus Asphalt laden schon hier zum Durchatmen ein. Unser Ziel ist jedoch der Stadtpark Rotehorn auf der anderen Elbseite. Dort werden wir von der Magdeburger Moderne begrüßt. Dazu gehören die in den 1920er Jahren erbaute Stadthalle im Stil des deutschen Backsteinexpressionismus und der Albin-Müller Aussichtsturm als Stellvertreter des »Neuen Bauens«. Neben dem Turm ist eine barrierefreie Toilette, während unseres Besuches frei zugänglich, ansonsten auch mit Euro-Schlüssel nutzbar. Im Innenraum ist ein Wendekreis von 150 cm möglich, die Toilette hat beidseitig klappbare Haltegegriffe. Der Abstand zur Wand beträgt beidseitig 150 cm.

Auf 200 Hektar liegt der größte Stadtpark Magdeburgs vor uns. Er ist einer von insgesamt vier Magdeburger Anlagen, die an dem Projekt »Gartenträume – Historische Parks in Sacsen-Anhalt« beteiligt sind. Ein Kriterium ist die Barrierefreiheit, die auf den Haupt- und Nebenwegen erlebbar ist. Auf unserer Runde sind vor allem die Hauptwege mit einem glatten Bodenbelag leicht befahrbar. Die Nebenwege, zum Beispiel am Adolf-Mittag-See, sind aus fester Erde. Hier tummeln sich verschiedene Teichvögel. Nach der Runde geht es zurück über die Sternbrücke. Am anderen Ufer weht uns ein verlockend süßer Duft entgegen. Das Schild »Schmalzkuchen, Quarkbällchen, Waffeln und Kräppelchen« auf einem kleinen Wagen verführt uns dazu, eine kleine ungesunde Leckerei zu uns zu nehmen.

Weiter geht es über die Planckstraße zum Gründerzeitviertel. Entlang der Sternstraße ragen die reich geschmückten Fassaden mehrstöckig empor. Die Querstraßen sind oft mit Pflasterbelag und müssen über abgesenkte Bordsteine überquert werden. Rund um den Hasselbachplatz liegt das Kneipenviertel. Zur Zeit in Stille gehüllt, geht es hier sonst wohl belebter zu. Auf dem Platz ist auch eine öffentliche Behindertentoilette, die mit einem Euro-Schlüssel geöffnet werden kann. Über den Breiten Weg geht es zurück zum Domviertel.

Elbauenpark

Ein lohnendes Ausflugsziel ist der knapp 100 Hektar große Elbauenpark, zu erreichen mit der Straßenbahnlinie 5, die durch den nördlichen Teil der Innenstadt fährt. Für 2,30 Euro fahren wir bis zur Haltestelle Messegelände. Parkplätze befinden sich südlich des Parks, darunter ins- gesamt 21 Behinderten-Parkplätzen. Von April bis Oktober sind die vielen Attraktionen für Besucher geöffnet. Das Gelände ist jedoch ganzjährig zugänglich. In der Nebensaison lässt sich hier kostenfrei ein ruhiger Parkspaziergang einplanen.

Um einen guten Überblick über den Park und seine vielen Angebote zu erhalten, lohnt sich eine Fahrt mit dem Elbauen-Express. In dem kleinen blauen E-Bus ist auch ein Rollstuhlplatz vorgesehen. Das ehemalige Gelände der Bundesgartenschau hält so einiges zum Entdecken bereit, darunter verschiedene Themengärten, das bunte Schmetterlingshaus mit rund 200 Faltern, ein Streichelgehege, eine Sommerrodelbahn und den weit sichtbaren zipfelförmigen Jahrtausendturm.

Jahrtausende der Wissenschaft

Unter dem Motto »Wissenschaft zum Anfassen« lassen sich hier 6000 Jahre Menschheitsgeschichte mit 159 Exponaten auf fünf Ebenen interaktiv nachempfinden. Mit dem Rollstuhl können wir die unterste Ebene befahren. Die weiteren Etagen sind mit einer Treppe verbunden. Es werden Führungen und ein Audioguide angeboten. Das Personal ist darin geschult, Besuchern die wichtigsten Exponate auf einem Tablet vorzustellen. Geplant ist ab Sommer 2021 ein multimedialer Guide mit Tablets. Dieser virtuelle Rundgang kann dann auch zuhause nachgegangen werden.

Auf diesem digitalen Weg erreichen wir den Halbkugelversuch des zweiten berühmten Otto der Stadt Magdeburg: Otto von Guericke. Mit seinen spektakulären Vorführungen, unter anderem auf dem Magdeburger Marktplatz, bewies er, dass auf zwei zusammengefügte Halbkugeln, denen man die Luft entzogen hat, der Druck so stark ist, dass zwei Pferdegespanne diese nicht auseinanderbringen können. Im Kleinformat können Besucher auf der dritten Ebene im Selbsttest an den Halbkugeln ziehen. Gästen im Rollstuhl bleibt nur der digitale Weg, da das Gebäude aus den 90er Jahren den heutigen barrierefreien Anforderungen nicht mehr entspricht.

Fazit

Viele Sehenswürdigkeiten auf kurzen Distanzen und Natur auf großer Fläche machen es dem Besucher leicht, in aller Ruhe die Stadt Magdeburg und ihre bewegte Geschichte zu entdecken. Wie die Elbe kommt auch die Stadt am Flußufer nicht zum Stillstand: Sie entwickelt sich weiter, alte Konzepte und historische Gebäude werden überdacht und städtebauliche Konzepte der Bevölkerungsentwicklung angepasst. Mit einer guten Mischung aus Zeitgeist und Pragmatismus lädt Magdeburg zum Entdecken ein.

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