Wer steckt eigentlich hinter … »Elf Freunde müsst ihr sein«?
von Gabriele Wittmann
Wie kommen Menschen mit Behinderungen in den ersten Arbeitsmarkt? Während seiner Zeit als Referent für Projekt- und Produktentwicklung der Isar-Würm-Lech- Werkstätten (IWL) war Roland Nagl zunehmend frustriert darüber, wie wenige es schaffen: »Bei den Job-Centern stehen die im Regal wie Sauerbier«, schimpft er noch heute. »Sie fallen beim Bewerbungsverfahren meistens durchs Raster.«
Als studierter Industriedesigner und Pädagoge war Roland Nagl in den Berufsbildungsbereich »gerutscht«, wie er es nennt. Er hat ein Duales Studium mit entwickelt und als Netzwerkmanager den Mittelstand bei Bildungs- und Forschungsvorhaben beraten. Er kannte viele Firmen. Und er wusste: Das Problem ist ein strukturelles.
»Elf Freunde müsst ihr sein« oder kurz: »Elf Freunde« heißt die gemeinnützige GmbH, die Roland Nagl 2015 als Tochterunternehmen aus der IWL herausgelöst hat. Denn: »Die Werkstätten-Ordnung ist so eng, die lässt so etwas wie unser Modell gar nicht zu.« Begonnen hat der Betriebsleiter mit 1,5 Stellen. Inzwischen haben sie 55 Menschen in Arbeit gebracht. Wie das gelingen kann, das verrät er uns genauer im Porträt.